Beiträge von saltpit

    Damit habe ich auch geliebäugelt, als ich dachte, dass jeder einen Glauben haben müsse. Bei der Wiedergeburt konnte ich nicht mehr mit, aber die Philosophie um das Leid finde ich nach wie vor interessant. Ohnehin mehr Philosophie als Religion.

    Ja, ich habe vor ein paar Monaten meinen Vater verloren und beneide meine Mutter auch um ihren Glauben, dass wir uns einst wiedersehen. Wenn auch sehr diffus und natürlich nichts im Sinne der Bibel. Das scheint mir modern. Ich sehe dafür leider keinen Anhaltspunkt.

    Beim Nicht-Schaden bin ich ganz bei dir. Bei der Intoleranz nicht ganz. Das hat mit meiner Unterscheidung in Uninteressierte und Fanatiker zu tun. Eine lautstarke Minderheit ist auch meiner Meinung nach intolerant. Aber die meisten schustern sich ihren eigenen Glauben zusammen, der eben gerade so tolerant wie der Zeitgeist ist.

    Und nicht Messdienerin? Ich kenne nur Katholiken, die bei dem Thema erklären, dass sie früher ja mal Messdiener waren.

    Vielen Dank für deine Antwort, @MorganleFay!


    Leider kann ich damit wenig anfangen, weshalb ich meine Fragen so gestellt habe, wie ich sie gestellt habe.

    Ich habe (mit Ausnahmen der endlosen Stammbäume) sicher den größten Teil der Bibel gelesen. Auf jeden Fall deutlich mehr als Religionsunterricht und Konfirmation erfordert hätten, auch wenn es schon lange her ist.

    Deswegen meine Frage nach dem konkreten Glauben. Was ist wörtlich zu nehmen, was nicht? Was ist dein Maßstab?

    Sagte er nicht (sinngemäß) auch, dass er nicht gekommen ist, um die alten Gesetze zu revidieren, sondern zu vollstrecken. Und berufen sich nicht gefühlte 90% der Christen auf die Werte der 10 Gebote? Es gäbe aber auch im NT kritikwürdiges, Gedankenverbrechen zum Beispiel.

    Da kämen wir zum für mich interessanten Punkt, wenn du es (hier) diskutieren wolltest. Was hat dich bewogen (weiter) zu glauben? Und was glaubst du genau, wenn es nichts mit der KIrche zu tun hat? Kirche nicht, Bibel auch nicht wörtlich - was ist es und warum?

    Wenn das für dich reicht, ist das völlig in Ordnung. Ich würde gerne verstehen, warum?Reicht dir Glauben allein auch, wenn du ein neues Auto kaufst oder in ein Flugzeug steigst?

    Glaub mir, ich kann leider nicht einfach beschließen, mal an Gott oder wahlweise Jesus zu glauben. Ich frage mich aber oft, was Gott tun könnte, um mich von seiner Existenz zu überzeugen. Die Antwort ist leider nicht sehr befriedigend.


    Denn jedes noch so grandiose Signal (klare Schrift in den Wolken, synchrone weltweite TV-Ansage, whatever) könnte ich nicht von den Fähigkeiten einer _natürlich_ weiterentickelten Spezies unterscheiden. Mit bleibt nur die Flucht, dass der Bibelgott, wenn es ihn gibt, wüsste, wie er mich überzeugen könnte. Wollte er bisher nicht, und ich bin nicht bereit zu Vorschusslorbeeren in Form von (für mich) blindem Glauben. An was sollte ich dann neben den genannten Göttern noch alles glauben? Homöopathie, Flache Erde - you name it!


    Oder anders herum: Warum glaubst du nicht an Zeus oder das FSM?


    (Die Antwort an dich ist nur stellvertretend für andere, die das hier vielleicht diskutieren wollen. Fühl dich nicht genötigt, hier doch einzusteigen)

    Hallo zusammen,


    ein paar Fragen , vornehmlich an Gläubige. Aber vorweg: ich weiß, dass das das Thema Glauben & Religion die Mehrheit einfach nicht interessiert, und eine Minderheit meint, darüber könne man gar nicht oder zumindest nicht ohne Beleidigungen diskutieren. Wer sich da angesprochen fühlt, suche sich bitte einen anderen Thread.


    Ich selbst bin Atheist oder ungläubig. Ob ich ein militanter Atheist bin, müsst ihr entscheiden. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, aber wenn ihr Fragen habt, einfach fragen. ;)


    Mich interessiert schon lange meine Gretchenfrage, wie Menschen, die im Alltag rationale Entscheidungen treffen und außergewöhnliche Behauptungen nicht ohne außergewöhnliche Beweise für bare Münze nehmen, diese Maßstäbe nicht mehr anlegen, wenn es um ihren Glauben geht.


    Und dabei ist es egal, ob jemand an Jahwe, Allah, Zeus oder das FSM glaubt. Irgendwann kommt der Punkt, wo ich etwas gefühlsmäßig und ohne Belege für wahr erachten muss. Das ist die Definition von Glaube und für mich persönlich der Beginn der Beliebigkeit.


    Beispiel Christentum, zu dem ich nur sehr, sehr mild erzogen werden sollte. Erst einmal muss ich glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Das ist (für mich) schon mal ein großer Schritt. Dann sehe ich mich als nächstes mit den Widersprüchen der Bibel zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und Moralvorstellungen unserer Zeit konfrontiert. Ich muss mich fragen, ob die Erde wirklich erst 6.000 Jahre alt ist und ob es okay ist, Schwule zu steinigen. Beides würde ich strikt verneinen - und ihr hoffentlich auch.


    Aber wonach entscheidet ihr das, wenn ihr euch z.B. als Christen versteht? Ich kenne niemanden der unmoralischer wäre als der Gott des alten Testaments. Und ich bin mir sicher, dass auch von euch niemand zu solchen Greueltaten fähig wäre. Ohne altes Testament aber auch keine zehn Gebote (die noch mal ein eigenes Thema wären). Es wird also auch nicht leichter, wenn ich mich auf den Glauben erstmal einlasse.


    Deswegen gibt es für mich bei dem Thema drei zentrale Fragen:


    - Warum lasst ihr Glauben - also unbewiesene oder unbeweisbare Inhalte - in eurem Weltbild zu? Wie geht ihr mit diesen Inhalten um, wie baut ihr darauf auf?


    - Was glaubt ihr konkret? Die Frage ist mit der Religionszugehörigkeit leider meist nicht beantwortet.


    - Nach welchem Maßstab unterscheidet ihr - innerhalb eures Glaubes - Wahres und Unwahrem?


    Das interessiert mich wirklich und ich habe die Fragen im RL natürllich schon öfter diskutiert. Keine Ahnung, ob das auch online funktioniert, ich freue mich jedenfalls auch über private Konversationen zu dem Thema.


    Und falls euch meine oben verlinkten Worte etwas hart erscheinen und ihr mich wirklich als "militant" einstuft - das ist der politische saltpit. Der private hat mit Gläubigen, die andere Meinungen akzeptieren und zwischen Glauben und Wissen unterscheiden können, überhaupt kein Problem. Ich bin nur gegen ungerechtfertigte Privilegien.


    LG

    saltpit

    Im Kern ist bestimmt auch vieles in Harry Potter wahr (auch wenn ich ihn zugegebenermaßen nicht gelesen habe). Von einer heiligen Schrift erwarte ich mehr Wahrheiten als von einer Fabel.


    Wie auch bereits per PN geschrieben, würde ich das Thema gerne mit dir (und vielleicht auch anderen) weiter diskutieren. Mach gerne einen Thread in Smalltalk auf oder schreib mich weiter direkt an. Wie du magst.

    Ob es mich erfreut kommt darauf an, was du unter "fast militante Atheisten" verstehst.


    Atheist bin ich. Aber wegen mir darf jeder glauben, was er mag, solange er andere damit nicht beeinträchtigt. In diesem Sinne bin ich gegen jegliche Privilegien der Religionen und Kirchen, die über die eines Kaninchenzüchtervereins hinausgehen. Aber auch nicht weniger! Der Spaß hört für mich auf, wenn private Hobbies mit Milliarden öffentlicher Steuer-Euro subventioniert werden, wenn versucht wird, den privaten Glauben als gleichberechtigt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu positionieren oder Kinder verletzt und indoktriniert werden. Bin ich ein "militanter" Atheist?


    Ich hatte immer eine Zahl um 3.000 bekannte Götter auf dem Schirm. Hast du für die 5k eine Quelle.

    Hahaha, hatte ich erst überlesen.... :D


    Ein Christ, der die Bibel ernst nimmt, ist in (fast) jeder Situation mit einer Schleuder überfordert und fehl am Platz. Die einzige Ausnahme hat es dann auch gleich in die Heilige Schrift geschafft.


    SCNR ;)


    (Ja, David war natürlich noch kein Christ. Aber von solchen Nebensächlichkeiten lasse ich mir meine Pointe nicht kaputt machen.)

    Im Scherz mache ich das auch ständig bei X-Bogen- und Simcity-Spielern. Dafür ernsthaft 49 Mitstreiter zu finden, nötigt mir aber schon einen gewissen Respekt ab. :)